Selbst ätherische Öle destillieren?

Sie möchten Öl selber machen und haben Fragen zum Thema Duftöl, Hydrolat und ätherische Öle destillieren? In diesem Forum dreht sich alles um die Gewinnung ätherischer Öle. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
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  • Eintrag Nr. 43

    Robert Greiner | Schwäbische Alb, 06.01.2004 08:31:41
    Ich interessiere mich für den Anbau von Aromapflanzen und deren Destillation im größeren Stil. Können diese Pflanzen auch in Höhenlagen um 700 m angebaut werden?
    Außerdem fällt in unserer Region in großen Mengen Wacholder bei der Auslichtung der Wacholderheiden an. Würde es sich lohnen, diesen zu destillieren?
    Es wäre schön, wenn ich eine Antwort auf diese Fragen bekäme- besten Dank.
    Antwort
    700 m Seehöhe sind gar kein Problem. Zum Beispiel der klassische Lavendel in der Provence wird erst ab einer Seehöhe von 600 m angebaut. Wichtig ist, daß die Pflanzen genug Öl produzieren, d.h. sie brauchen viel Sonne.
    Wacholder ist ein ausgezeichnetes Öl, es wird hauptsächlich aus den Wacholderbeeren hergestellt. Die Ausbeute der (getrockneten und geschroteten) Beeren ist sehr hoch.
  • Eintrag Nr. 42

    Thomas Aldick | Westfalen, 23.12.2003 01:30:13
    Hallo, ich moechte Rosmarinoel mittels Wasserdampfdestillation gewinnen.
    Bisher habe ich Lavendel erfolgreich destilliert, habe nun aber Probleme mit der Ausbeute bei Rosmarin. Ich verfuege ueber eine wesentlich groessere Destillationsanlage als Sie verkaufen (Geschaetzes Volumen 200L) und kann damit z.B. 50 kg Lavendel destillieren.
    Welches sind die entscheidenden Faktoren? Stoert die aeussere Wachsschicht? Sollte die Droge gestueckelt sein?
    Ich bin sehr an den Details interessiert - gibt es spezielle Literatur.
    Ich wuensche noch gute Feiertage und hoffe sehr, dass sie mir helfen koennen.
    Antwort
    Ja, die Wachsschicht stört auf alle Fälle, da so das Öl daran gehindert wird, vom Wasserdampf mitgerissen zu werden. Sie sollten die Pflanze so klein wie möglich zerstückeln, z.B. bei Ihrer Menge mit einem Gartenhäcksler, der auch Kräuter sehr klein zerschneiden kann. Je feiner gehäckselt, desto besser (am besten mit Kräuterzerkleinerer à la Moulinex). Die Ölausbeute hängt auch stark davon ab, wo die Pflanze gewachsen ist: je mehr Sonne sie hatte, um so größer ist die Ausbeute an ätherischem Öl.
    Literatur bezüglich der Destillation von ätherischem Öl ist im deutschen Sprachraum so gut wie nicht vorhanden, wir sind gerade dabei, dies zu ändern, das Buch sollte im Laufe 2004 fertig sein (Skriptum gibt's ja schon, siehe linke Menüleiste).
    Danke, ebenfalls!
  • Eintrag Nr. 41

    Josch | Wien, 16.12.2003 14:09:18
    Ich möchte gerne Zimtöl herstellen, kann man dazu die erhältlichen Zimtrinden verwenden? Diese scheinen mir aber sehr trocken zu sein, glaube nicht, daß hier ätherisches Öl enthalten ist, oder?
    Nun möchte ich gerne daraus eine Zimtseife herstellen, hat jemand eine Idee, wie man das machen kann?
    Antwort
    Ja, verwenden Sie dazu die normalen Zimtrinden, diese müssen gut zerkleinert werden, an besten mit einer Zange. Die Ausbeute an ätherischem Öl ist bei der Zimtrinde sehr groß, das kann man fast nicht glauben, stimmt. Um nun eine Seife daraus herzustellen wird eine Seife oder Seifenflocken mit Wasser aufgekocht, nach dem Abkühlen auf Handwärme wird das Öl zugetropft.
  • Eintrag Nr. 40

    Björn | Erding, 10.12.2003 15:10:22
    Kann man mit de Rückstand in der Destillat nach der Abtrennung des Öles auch noch was machen oder ist dieser Teil zu verwerfen?
    Antwort
    Welchen Rückstand meinen Sie genau?
    1. Der wäßrige Anteil des Destillates, auf dem das Öl schwimmt: dies nennt man Hydrolat, das Wasser ist mit ätherischen Öl gesättigt und kann somit in diversen Produkten verarbeitet werden.
    2. Der (feste) Rückstand im Brennkessel nach der Destillation: man kann die Pflanzenteile verbrennen und einige Zeit bei 500°C halten, dann mit dem Hydrolat aufnehmen. Dieses Hydrolat kann mit dem Öl vermengt werden. Diese Verfahrensweise (die kurze Beschreibung hier ist nicht vollständig) nennt sich Spagyrik.
  • Eintrag Nr. 39

    Rolf | Duesseldorf, 02.12.2003 22:46:08
    Hallo,
    welche Pfefferminzsorte eignet sich am besten zur Öldestillation? Funktioniert das auch mit getrockneten Pflanzen? Nimmt man nur die Blätter oder die ganze Pflanze? Wie lange sollte oder muß man destillieren? Hab ich noch etwas wichtiges vergessen zu fragen?
    Im Voraus vielen Dank für eine Antwort.
    Mit :-) Grüßen
    Rolf
    Antwort
    Es eignen sich eigentlich alle Pfefferminzsorten für die Herstellung von ätherischem Öl, denn Pfefferminz hat generell eine sehr gute Ausbeute an Öl. Ja, auch getrocknete Pflanzen können Sie verwenden. Gerade Pfefferminz wird oft getrocknet für Tees usw. angeboten, auch hier war bei uns die Ausbeute hervorragend. Wir haben's mit getrockneten Blättern vom Markt versucht, die ganze Pflanze (sehr fein zerhäckselt!) geht aber auch. Wenn Sie ca. 500 g getrocknete Pfefferminze haben, so genügt 1,5 bis 2 Liter Wasser in der Destille. Sie trennen in Fläschchen (ca. 250 ml) 2-3 Flaschen ab, dann haben Sie fast das gesamte Öl bereits gewonnen. Natürlich können Sie auch weiterdestillieren, der größte Anteil kommt aber in der 1. und 2. Flasche.
    Anmerkung für Pfefferminz: das hochkonzentrierte Öle ist eine Droge, ein Gift! Es sollte niemals in Kontakt mit Kleinkindern kommen. Früher war das Pfefferminzöl ein bewährtes Mittel, um auf diese Weise unliebsame Kleinkinder ohne Spuren zu hinterlassen zu ermorden. In Form von Massageölen, Seifen, Parfum usw. ist das Öl verdünnt, hier besteht keine Gefahr.
  • Eintrag Nr. 38

    chillykoka | Kassel, 01.12.2003 16:10:47
    hallo ihr, ich würde gerne selber ätherische öle herstellen, habe aber im moment nicht das geld um mir eine destille zu kaufen. könnt ihr mir mal genau erklären wie das zu hause geht? das wäre sehr nett.
    Antwort
    Auch wenn man zuhause arbeitet, kommt man um eine Wasserdampfdestille nicht herum. Eine andere Herstellungsart gibt es nicht. Wie man sich eine einfache Destille selber bauen kann siehe Nr. 37.
  • Eintrag Nr. 37

    Kaeding | Berlin, 22.11.2003 15:50:27
    Ich hätte gerne die Vorgehensweise für die Herstellung von Nelkenöl aus Gewürznelken in Erfahrung gebracht. Ist dies mit "haushaltsüblicher" Technik zu bewerkstelligen? Auch ein kleiner Hinweis auf Litaratur diesbezüglich würde mich sehr freuen. Danke im Voraus.
    Antwort
    Prinzipiell brauchen Sie für die Herstellung von ätherischen Ölen immer eine Wasserdampfdestille, siehe Modell Leonardo oder Deluxe. Mit Geräten aus dem Haushalt wäre es theoretisch auch möglich. Sie bräuchten einen großen Kochtopf, darin einen Einsatz wie er zum Kochen von Nudeln verwendet wird. Darauf stellen Sie eine große Tasse. Nun wird unten Wasser eingefüllt, die Nelken kommen in das Sieb. Die Kühlung machen Sie mit einem Wok, der oben aufgelegt wird und mit Wasser gefüllt ist. Nachteil dieser Methode: das Öl und Öl-Wasser Gemisch bleibt während der ganzen Destillationsdauer heiß, was den Ölen nicht gut tut.
    Literatur gibt es bezüglich der HERSTELLUNG von Ölen im deutschen Sprachraum leider nicht (über die ANWENDUNG der Öle gibt's Bücher en masse), es sollte aber nächste Woche unser Skriptum zu Verfügung stehen.
  • Eintrag Nr. 36

    Meike Lattermann | Berlin, 17.11.2003 22:04:49
    Worin liegt der Unterschied zwischen Ölen, die durch Destillation und denen, die durch kaltpressen hergestellt werden ?
    Antwort
    Es können nur bestimmte Produkte kaltgepreßt werden. Für die Herstellung ätherischer Öle eignen sich hierfür Orangen, Mandarinen, Zitronen. Andere Öle - nicht ätherische Öle - werden ebenfalls kaltgepreßt, und zwar aus Keimen, Samen usw. Beispiele sind Maiskeimöl, Kürbiskernöl, Olivenöl...
    Alle anderen Pflanzen werden für die Herstellung von ätherischen Ölen mit Wasserdampf behandelt, aber auch Orangenöl und Zitronenöl können auf diese Weise hergestellt werden.
    Der Unterschied: bei der Kaltpressung muß die Frucht nicht erhitzt werden, dies ist für die hitzeempfindlichen Bestandteile der Öle aus Zitrusfrüchten schonender.
  • Eintrag Nr. 35

    Mayer Rene | wien, 10.11.2003 18:14:57
    Was ist Bitte der Unterschied zwischen Ätherische Öle und Essentielle Öle.
    Danke im voraus!!!!!!!
    Antwort
    Ätherisches Öl sind die flüchtigen duftenden natürlichen Bestandteile von Pflanzen. Der Begriff essentielles Öl hat auf Grund des französischen Begriffes für ätherisches Öl - aromes essentielles oder huiles essentielles - auch in unserem Sprachraum Einzug gehalten wird oft fälschlich für ein echtes ätherisches Öl verwendet. Im deutschen Sprachraum leitet sich der Begriff essentielles Öl von der Essenz ab, dies ist aber was anderes. Bei einer Essenz werden viele Einzelkomponenten - darunter können auch ätherische Öle sein - zusammengeschüttet, dies ergibt die Essenz. So ist z.B. ätherisches Rosmarinöl durch Wasserdampfdestillation hergestellt. Eine Rosmarinessenz hingegen wird aus natürlichen oder synthetischen Komponenten zusammengeschüttet, das Ergebnis ist dann ein Rosmarinduft, obwohl das Öl nie einen Rosmarin gesehen hat. Eine 100% natürliche Essenz wäre es, wenn alle zugegebenen Komponenten natürlich und nicht künstlich hergestellt sind.
  • Eintrag Nr. 34

    Björn | Berlin, 05.11.2003 10:14:05
    Eigenen sich für die ätherisches Ölherstellung auch andere Medien außer Wasser? Ich könnte mir vorstellen, daß man bei der Verwendung von Alkohol eine bessere Ölausbeute erzielt da doch ätherische Öle in Alkohol zumindest besser löslich sind als in Wasser. Gibt es darüberhinaus noch andere sinnvolle Flüssigkeiten, die sich für die Ölherstellung eignen?
    Antwort
    Daß ätherische Öle in Alkohol besser löslich sind ist richtig. Würden Sie nun z.B. Eukalyptus mit Alkohol destillieren, so ergibt das einen wunderbaren Eukalyputsschnaps, Sie haben maximal ein paar Ölröpfchen obenauf schwimmen. Aber da das Öl eben besser löslich ist, können Sie es nicht mehr abtrennen. Man müßte den Alkohol zur Gänze eindampfen, den Rückstand könnte man dann verwerten. Von dieser Methode rate ich aber privat ab, da durch das mehrmalige Erhitzen mehr Aromen zerstört werden als Sie mehr Ausbeute hätten.
    In der Industrie wird statt Wasser meist ein organisches Lösemittel verwendet, dadurch ist die Ausbeute gravierend größer. Allerdings müssen auch hier die Lösemittel anschließend verdampft werden und es bleiben immer Reste der Lösemittel im Öl zurück. Es ist jedoch bedenklich, sich diese Lösemittel in Form z.B. einer Creme auf die Haut zu geben. Wenn man es schon selbst macht, dann unbedingt nur mit Wasser, danach ist das Öl frei von Chemikalien, also giftrei.
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